Deep Purple - Live In Graz 1975
Konzertbericht, NZ (Neue Zeit), Samstag, 05.04.1975
18.000-Watt-Verstärkeranlage für den letzten Auftritt Deep Purple in Graz: „Es ist Schluß, ich habe die Nase endgültig voll. Siebenein-halb Jahre Popkonzerte sind genug.“ Das erklärte der Chef der britischen Popgruppe Deep Purple, Jon Lord, nach dem letzten Konzert der Gruppe am Donnerstagabend in der Liebenauer Eishalle der NZ. Rund 4000 steirische Popfans waren bei diesem Abschiedskonzert der legendären Rockband mit dabei. Das Grazer Konzert wurde zur Gänze mitgeschnit-ten und soll in der nächsten Zeit als Langspielplatte auf den Markt kommen. Daß es Zwistigkeiten in der Gruppe gab, merkte man schon am Abend vor dem Konzert. Bandchef Lord und Supergitar-rist Ritchie Blackmore können sich einfach nicht mehr sehen. Keiner sprach mit dem anderen ein Wort. |
Beim Abendessen saß jeder demonstrativ in einem anderen Zimmer. Bei der Klangprobe in der Halle verließ Blackmore sofort die Bühne, als Jon Lord in die Halle kam. Die beiden sind seit mehr als sieben Jahren in der gleichen Band und ständig auf der Achse. Die Trennung ist unvermeidbar. Dadurch gewann aber gerade das Grazer Konzert noch mehr an Bedeutung. Man hatte extra das mobile Aufnahmestudio der Rolling Stones mitgebracht, um praktisch den letzten großen Auftritt der Gruppe festzuhalten und auf einer LP zu verewigen. Die Gruppe ist von der NZ und „Memphis“ nach Graz verpflichtet worden. (Artikel: Vojo Radkovic, "Neue Zeit", 05.04.1975)
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